Im Jahre 2009 wurde das Denkmal für Vertriebene in Schelklingen eingeweiht. Seit damals findet dort zwei Mal jährlich eine Gedenkstunde für Vertriebene und Flüchtlinge des 2. Weltkriegs statt. Der BdV Kreisgruppe Ulm lud am 18. September 2020 zur Feierstunde am Vertriebenen-Denkmal in Schelklingen ein. Der BdV Ulm wollte diese Gedenkstunde auch unter den schwierigen Corona – Bedingungen nicht ausfallen lassen. Draußen und mit Abstand konnte die Veranstaltung durchgeführt werden. Wie wichtig allen Landsmannschaften dieses Kulturereignis ist, zeigte sich auch in der Anzahl der gekommenen Gäste: trotz Corona kamen Vertreter aller Landsmannschaften. Unsere Kreisgruppe war durch die Kreisgruppen – Vorsitzende Claudia Benkö, Annemarie Schwachhofer, Brigitte und Werner Groß, Rudolf Kenzel und Monika Melas vertreten. Claudia Benkö und Monika Melas kamen in siebenbürgischer Tracht. Als Vertreter der Gemeinde Schelklingen hielt der der 1. Stellvertretende Bürgermeister, Jürgen Haas, eine Grußrede.
In seiner Ansprache gedachte Roman Pfeifle, Vorsitzender der Kreisgruppe Ulm des BdV, der gefallenen Soldaten im Zweiten Weltkrieg, sowie der vielen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten und aus Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen mussten und von denen viele auf der Flucht starben. Er gedachte der Angehörigen, die den Verlust eines Gefallenen oder Flüchtlings beklagen, all derer, die ihre alte Heimat verloren haben. In seiner Ansprache kam auch zum Ausdruck, dass viele Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg eine neue Heimat gesucht haben. Nach Deutschland kamen Millionen Menschen. Hier wollten sie leben und sich ein neues Leben aufbauen. Roman Pfeifle erinnerte in seiner Rede auch daran, dass am 5. August 1950 in Stuttgart – Bad Cannstatt von 30 Vertretern der deutschen Heimatvertriebenen die „Charta der Vertriebenen“ unterzeichnet wurde. Diese gilt bis heute als das Grundgesetz der deutschen Heimatvertriebenen. Er zitierte den Satz: „Die Völker müssen erkennen, dass das Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen, wie aller Flüchtlinge, ein Weltproblem ist, dessen Lösung höchste sittliche Verantwortung und Verpflichtung zu gewaltiger Leistung fordert“.
Musikalisch wurde die Feierstunde von Frank Volker umrahmt. Mit der „Europa-Hymne“, meisterhaft auf der Klarinette dargeboten, passte die Musikauswahl bestens in den Rahmen dieser Feierstunde.
Traditionell bringen die Landsmannschaften Blumenschmuck mit für die Gedenksteine. Unsere Kreisgruppe hat vor einigen Jahren eine steinerne Blumenschale gespendet. Diese wird zwei Mal jährlich von unsere Kreisgruppe bepflanzt.
Wir bedanken uns bei dem BdV Kreisgruppe Ulm für die Organisation dieser Gedenkstunde. Mit solchen Veranstaltungen können historische Erinnerungen wachgehalten werden.
Aje uch gotterhauldich
Der Vorstand der Kreisgruppe Ulm