Diesen Aufruf hörte man schon Wochen vor dem Pfingstfest bei allen Treffen von Siebenbürgern in Ulm und um Ulm herum. Am Pfingstsonntag stand der Bus in Wiblingen bereit zur Abfahrt. Trotz der Voraussage für schlechtes Wetter fanden sich fast alle angemeldeten Gäste ein und der Bus konnte pünktlich losfahren. Mit frischem Nussstrizel und Kaffee stärkten wir uns auf der Fahrt.
Die Sonne schien während der ganzen Fahrt und so kamen wir bester Laune in Dinkelsbühl an.
Wir „taten uns unsere Trachten an“ und stürzten uns ins Getümmel, um rechtzeitig am Aufstellungsort anzukommen. Unsere Trachtengruppe war dieses Jahr eher klein. Doch jeder der dabei war, kann stolz sein, als Siebenbürger Sachse in Dinkelsbühl beim Heimattag mitgemacht zu haben. Auch eine kleine Ulmer Gruppe ist besser als keine Ulmer Kreisgruppe in Dinkelsbühl! Ich frage mich, welche Gründe die vielen Siebenbürger Sachsen aus Ulm wohl gehabt haben, um nicht bei den Heimattagen mitzumachen???
Unsere Gruppe trotzte, gemeinsam mit den anderen knapp 3000 Trachtenträger der Kälte und marschierte lächelnd und winkend durch die Dinkelsbühler Altstadt. Die vielen fröhlichen Zuschauer, bekannte und unbekannte Gesichter, entschädigten uns für das Frieren und die Kälte. Mitten auf der Strecke kam der Umzug ins Stocken und wir schlotterten vor Kälte und wünschten uns nichts sehnlicher als einen Pali zum Aufwärmen. Ungewöhnlich für uns Sachsen, aber es hatte tatsächlich niemand aus unserer Gruppe eine Flasche Pali mitgenommen. Doch, wie aus dem Nichts stand plötzlich eine Bedienung vor uns mit einem Tablett mit vollen „Schnaps-Stampelchen“! Noch nie haben wir einen Schnaps so genossen! Unser Dank für diese sehr willkommene und nötige Unterstützung gilt unserer Moni. Sie hat uns mit dieser Schnapsrunde vor dem Erfrieren gerettet. Nach dem Umzug teilte sich unsere Gruppe. Es gab wirklich genügend Angebote für jeden: die vielen Ausstellungen, Lesungen und Gesprächsrunden fanden auch aus unserer Gruppe regen Zuspruch. Natürlich wurden auch die kulinarischen Angebote von Mici bis Kuchen nicht verschmäht. Um 18.00 Uhr trafen wir uns wieder am Bus. Gesättigt an Leib und Seele traten wir die Heimfahrt an. Die vielen Begegnungen, die jeder einzelne hatte, die besonderen Menschen und Freunde, die man getroffen hatte, boten allen so viel Gesprächsstoff, dass alle sich wunderten, als im Bus ankündigt wurde, wir wären in 10 Minuten wieder in Wiblingen.
Unser herzlicher Dank geht an alle Trachtenträgerinnen und Trachtenträger ,die unsere Kreisgruppe beim Heimattag in Dinkelsbühl vertreten haben. Bedanken möchten wir uns auch bei den Organisatoren unseres Verbandes dafür, dass wir jedes Jahr in Dinkelsbühl diesen Rahmen haben, um so herrliche sächsische Heimattage zu genießen. Unser Dank gilt auch den vielen Festbesuchern, die mit so großer Freude dabei sind. Es ist an diesen Heimattagen immer wieder zu hören, dass wir alle hier in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben und im Herzen trotzdem Siebenbürger Sachsen geblieben sind.
Aje uch Gotterhauldich!
Der Vorstand