Es begab sich aber zu der Zeit, als die Kreisgruppe Ulm den 3. Advent feierte. Die Begrüßungsrede von Claudia Benkö stimmte die Gäste auf weihnachtliche Stimmung ein.
Seit vielen Jahrzehnten, genau genommen seit 60 Jahren, gibt es die Kreisgruppe in Ulm und die Adventsfeier fand traditionell, mit sehr wenigen Ausnahmen, jährlich statt.
Festlich geschmückte Tische und ein schöner Tannenbaum luden zum Feiern ein. Das Martinusheim duftete nach Tannenzweigen, die Kerzen auf den Tischen wurden angezündet und der Kaffeeduft lockte unsere Gäste zum reichhaltigen Kuchenbuffet.
Seit zwei Jahren findet hier in Ulm zusammen mit der Weihnachtsfeier auch die jährliche Mitgliederversammlung statt.
Claudia Benkö, unsere Kreisgruppenvorsitzende, ließ die Aktivitäten der Kreisgruppe Revue passieren und konnte erfreut feststellen, dass das Jahr 2014 für unsere Kreisgruppe ein gutes Jahr war. Die anschauliche Präsentation mit Zahlen und Bildern lieferte den Mitgliedern, Gästen und Freunden den Beweis. Nach dem Kassenbericht wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Die geplanten Aktivitäten für das Jahr 2015 wurden vorgestellt und fanden die Zustimmung aller.
Die Vorbereitungen für die Weihnachtsfeiertage haben immer alle fest im Griff, doch der eine oder andere hält in der Hektik unserer Zeit auch mal Inne und erinnert sich gerne an die vorweihnachtliche Zeit in Siebenbürgen. Er fragt sich dabei: Was war besser, das Damals, das Frühere oder das Heute? Finden wir Gemeinsamkeiten? Gibt es denn überhaupt noch welche? Das Schrubben der Holzböden fällt uns hier leichter (gelben „Gallus“ brauchen wir jetzt keinen mehr), Schweineschlachten mit den dazugehörigen Arbeiten entfällt auch, den „Krin“ für das „Krinenlawend“ müssen wir nicht mehr selber reiben. Doch die Hanklich, den Striezel, die Honiglebkuchen (liebevoll verziert mit Zuckerguss) backen wir noch mit großer Freude selber. Wir kaufen einen Tannenbaum, lernen mit unseren Kindern Weihnachtsgedichte, singen Weihnachtslieder und üben das Krippenspiel für die Adventsfeier. Ja, wir stellen mit Freude fest, es gibt sie doch noch, die Gemeinsamkeiten und die Verbindung von Damals und Heute!
Die Kinder hatten diesmal ein besonderes Krippenspiel vorbereitet „Die Reise mit der Zeitmaschine“.
Es rumorte im Saal, die Kinder waren aufgeregt, im Saal gingen die Lichter aus. Auf der hell erleuchteten Bühne erschienen zwei Teenager auf dem Weg zur Schule und stellten sich und dem Publikum die altbekannte Frage, warum wird denn jedes Jahr Weihnachten gefeiert. Mit Hilfe einer selbstgebauten Zeitmaschine reisten sie gemeinsam mit dem Publikum zurück ins Geburtsjahr von Jesu. Sie trafen die Engel, den Wirten, den Booten , den Stern, die Hirten, die Heiligen Drei Könige und auch Maria und Josef und das Kind im Stalle.
Die Kinder erklärten den Zuschauern spielerisch die allseits bekannte Weihnachtsgeschichte und alle ließen sich auf die Reise mitnehmen und waren fasziniert vom Zauber der uralten Geschichte. So erlebten alle eine sehr lebendige Weihnachtsgeschichte und waren gerührt und berührt von der Weihnachtsbotschaft: der Geburt Jesu. Die Zuschauer dankten den Kindern mit andächtigem Applaus.
Theaterspieler: Maria = Monika Zschau; Josef = Julia Benkö; Teenager = Jennifer Wagner, Jil Preiß; Engel = Hanna Schnell, Hanna u. Sara Drechsler, Wirt = Timo Schnell; Boote = Marvin Teck; Hirten = Eliah Segbers, Maximilian Bühn; die Heiligen Drei Könige = Josiah Dolan, Jan und Ralph Melas.
Die Kinder waren bei den Proben mit großem Eifer dabei. Da eine Probe „zufällig“ auf den Nikolaustag fiel, gab es danach für alle Kinder das „Nikolausmenü“ als Überraschung bei McDonalds.
Die Sprösslinge spielten nach der Aufführung, erlöst, fröhlich und ausgelassen im Saal. Der eine oder andere schielte jedoch verstohlen zur Tür und fragte sich: Wird er kommen, der Nikolaus? Beim Ertönen der Glocke, war allen klar: Er kommt! Alle wurden Mucksmäuschen still und begrüßten den Nikolaus mit dem altbekannten Weihnachtslied: „Ihr Kinderlein kommet“ begleitet am Keyboard von Monika Zschau. Im Nu war der Nikolaus von den Kindern umringt, die ohne Scheu, mit Mut und Elan ihre Gedichte und Lieder vortrugen. Der gute alte Nikolaus hatte in seinem großen Sack natürlich für jedes Kind ein Geschenk dabei.
Nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen hatten Spaß an Geschenken, denn bei der anschließenden Tombola zogen viele ein Gewinnerlos. Manch großes Gelächter erfüllte den Saal beim Auspacken der Geschenke.
So konnten wir Siebenbürger Sachsen, auch im Jahr 2014, an die Tradition anknüpfen und zusammen eine schöne Adventsfeier erleben.
Danke an alle Mitglieder und Gäste, die durch ihr Kommen, ihre tatkräftige Unterstützung und ihr Mitmachen, wieder einmal bekundet haben, dass uns allen etwas daran liegt, gemeinsam unsere sächsische Tradition und die Gemeinschaft zu erhalten und zu pflegen.
Wir bedanken uns bei allen Kindern, ihren Eltern und Großeltern, bei allen Kuchenspendern, bei den Sachspendern für die Tombola-Geschenke und bei den Helfern für ihren unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz zum Gelingen der diesjährigen Adventsfeier.
Dieses Fest war die letzte Veranstaltung der Kreisgruppe des Jahres 2014. Der Vorstand der Kreisgruppe bedankt sich hiermit herzlich bei den vielen Helfern die zum Gelingen unserer Veranstaltungen beigetragen haben und wünscht allen ein friedvolles, zufriedenes und erfolgreiches neues Jahr 2015 in guter Gesundheit.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen bei den künftigen Veranstaltungen unserer Kreisgruppe.
Goterhauldich uch alles Geadet äm Noaen Johr!
Monika Melas